Die Fähigkeit zum Körperkontakt ist eine der grundlegendsten sozialen Kompetenzen überhaupt. Körperkontakt unterstützt die Verarbeitung sozialer Signale und damit das Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Körperkontakt ist eine entscheidende Voraussetzung für Bindung, vermindert Stress, hemmt Schmerzwahrnehmung und Angst und wirkt sich positiv auf grundlegende Bereiche der Gesundheit aus.

Doch die Fähigkeit zum Körperkontakt kann auch gestört sein. Körperkontaktstörungen gehören gar zu den am häufigsten übersehenen Störungen. Betroffene Säuglinge, Kinder und Erwachsene empfinden körperliche Nähe als unangenehm und versuchen, Körperkontakt zu vermeiden. Dies geht häufig mit Verhaltens- und emotionalen Störungen einher.

Hier setzt die Körperbezogene Interaktionstherapie an:

Sie ist indiziert, wenn ein Kind Schwierigkeiten mit der Aufnahme von Körper- und/oder Blickkontakt hat sich nicht in der Tiefe auf positive und liebevolle Beziehung zu vertrauten Personen, insbesondere den Eltern einlassen kann. Diese Kinder sind dann oft emotional und im Verhalten auffällig.

Die Körperbezogene Interaktionstherapie ist eine Expositionstherapie (Konfrontation) und folgt somit den wissenschaftlichen Grundlagen und therapeutischen Grundprinzipien der Exposition. Ziel ist es, die Fähigkeit zum Körperkontakt in vollem Umfang aufzubauen, damit die vorhandenen Einschränkungen und Nachteile entfallen.

Mittels einer Videostandartsituation des Körperkontaktes von Eltern und Kind kann eine Körperkontaktstörung festgestellt werden. Anschließend wird diese anhand des Videos mit den Eltern genau analysiert. Danach folgt ein ausführliches Beratungsgespräch und die Eltern bekommen Literatur zum Vertiefen mit nach Hause. Erst danach besteht die Möglichkeit der Therapiedurchführung.