Affolter-Konzept

Frau Felice Affolter entwickelte als Schülerin des Entwicklungspsychologen Jean Piaget ihr Konzept während jahrelanger Arbeit mit wahrnehmungsgestörten Patienten. Handlungsabläufe, die von Patienten mit Wahrnehmungsproblemen nicht ausführbar sind, werden gemeinsam mit den Therapeuten ausgeführt.
Dadurch werden alltägliche Handlungsabläufe wieder erfahren, begriffen, spürbar, vertrauter, selbstständiges Handeln wird möglich und ein Lernprozess beginnt. Durch diese geführten Interaktionserfahrungen werden motorische, kognititive und emotionale Leistungen gefördert.

Das Affolter-Konzept wird auch „geführte Interaktionstherapie“ genannt. Diese Therapie ermöglicht es den Patienten, praktisch und alltagsbezogen zu lernen. Bei gestörter Wahrnehmung kann man durch gezieltes Führen an Händen und Körper während alltäglicher Geschehnisse zur Verbesserung der gespürten Informationssuche beitragen.
Führen bedeutet, dass eine andere Person (Therapeutin, Angehörige, Pflegepersonal, etc.) mit dem Körper des Patienten Handlungen so ausführt, dass gemeinsam Beziehungen zwischen Patient und Umwelt hergestellt werden.

Das Arbeiten nach Affolter gehört mittlerweile zu den wichtigsten therapeutischen Ansätzen in der Arbeit mit schwer wahrnehmungsgestörten Patienten.